[Samstag 1] Kurzvortrag: Sprachliche Anforderungen im Beruf aus Sicht des Recruitings

Magdalena Zehetgruber

 

 

 

Berufliche Ziele von Lernenden stellen wichtige Beweggründe in Sprachlernprozessen dar, an denen sich auch Lehrende orientieren, wenn sie versuchen, ihren Unterricht zielgruppenorientiert zu gestalten. Es ist jedoch nicht immer klar, welche sprachlichen Aufgaben im Beruf tatsächlich zu bewältigen sind, da diese stark vom Profil einer Stelle abhängen, und auch nicht, welche Rolle Sprachkompetenz generell beim Zugang zum Beruf spielt. Bisher wurde kaum erforscht, wie Sprachkenntnisse in Bewerbungsprozessen evaluiert werden und welche sprachlichen Anforderungen konkret in diesen Prozessen an Bewerber:innen gestellt werden. 

In meinem Kurzvortrag möchte ich zunächst aus linguistischer Perspektive auf die sprachliche Dimension von Bewerbungsprozessen eingehen, um aufzuzeigen, inwiefern Sprachkompetenz bzw. insbesondere Deutschkompetenz bereits beim Zugang zum Beruf zum Tragen kommt. In der Folge lege ich das Hauptaugenmerk auf methodische Überlegungen und stelle dar, wie mithilfe von Laienlinguistik und Spracheinstellungsforschung Vorstellungen und Überzeugungen von Recruiter:innen und Personalverantwortlichen untersucht werden können, um dadurch einen besseren Einblick in deren Entscheidungsgrundlagen zu erlangen. Zudem werden erste Ergebnisse aus einer Befragung mit Recruiter:innen hinsichtlich deren Einschätzung der sprachlichen Anforderungen in Bewerbungsprozessen präsentiert. 

Die Darstellung im Vortrag soll es ermöglichen, als Lehrperson ein Gefühl für die Erwartungshaltungen im Recruiting zu bekommen. Zudem geht es darum, ein Bewusstsein für die sprachlichen Anforderungen von Bewerbungsprozessen zu entwickeln, um Lehrpraktiken überdenken zu können, und gleichermaßen darum, Inputs dafür zu geben, Lernende gezielter auf solche Prozesse vorbereiten zu können.

 

 

Magdalena Zehetgruber, geb. 1990, Doktorandin im Bereich angewandte Linguistik und Wirtschaftskommunikation. Studium an der Universität Wien; Abschluss des Masterstudiums 2016 in Romanistik und 2017 in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Von 2016 bis 2020 OeAD-Lektorin in Mulhouse (Frankreich). Seit 2020 Universitätsassistentin (prae doc) am Institut für romanische Sprachen der Wirtschaftsuniversität Wien.

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